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Thermohölzer für die Holzterrasse?

Länger haltbar dank thermischer Behandlung.

Bestimmt sind Sie schon einmal über den Begriff „Thermoholz“ gestolpert. Spätestens wenn Sie sich mit der Dauerhaftigkeit von tropischen und heimischen Holzarten beschäftigen, taucht er auf. Denn thermisch behandelte Hölzer können es in Sachen Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit mit vielen Harthölzern aus den Tropen aufnehmen. Doch was genau steckt hinter Thermoholz? Wie wird es hergestellt und warum stellt es eine echte Alternative beim Terrassenbau dar? Im heutigen Beitrag geben wir Ihnen alles Wissenswerte rund um Thermohölzer mit auf den Weg.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Definition: Was sind Thermohölzer?
  2. Was passiert bei der Wärmebehandlung?
  3. Was macht Thermohölzer so besonders?
  4. Welche Holzarten können wärmebehandelt werden?
  5. Wie werden Thermohölzer verarbeitet?
  6. Was muss bei der Entsorgung von Thermohölzern beachtet werden?
  7. Fazit: Thermohölzer – sehr gut für Ihr Vorhaben geeignet

1. Definition: Was sind Thermohölzer?

Holz, das thermisch modifiziert wird, nennt man Thermoholz. Manchmal taucht in diesem Zusammenhang auch die Abkürzung TMT auf, hinter der sich die englische Bezeichnung Thermally Modified Timber verbirgt. Es geht dabei in erster Linie um Massivholz, das mit Wärme behandelt wird – ein Holzveredelungsverfahren, das die technischen Eigenschaften des Holzes verbessert. Es macht aus Hölzern, die sich normalerweise nicht für die Einsatz im Außenbereich eignen, die perfekten Kandidaten für die Verwendung im Freien. Denn die thermische Modifikation verleiht den Hölzern mehr Dauerhaftigkeit, mehr Langlebigkeit und mehr Resistenz gegenüber äußeren Einflüssen.

Gut zu wissen: Die Dauerhaftigkeitsklasse einer Holzart bestimmt, wie gut sie sich als Terrassendiele macht. Infrage kommen eigentlich nur die Hölzer der Kategorie 1 bis 3. An vorderster Front stehen aber fast nur Tropenhölzer, die aufgrund der klimatischen Bedingungen in ihrer Heimat besonders widerstandsfähig sind. Dank der Wärmebehandlung werden heimische Holzarten wie Kiefer, Fichte und Esche konkurrenzfähig und bieten eine nachhaltigere Lösung für den Bau der Holzterrasse.

 

Dass die thermische Behandlung von Holz Vorteile mit sich bringt, wussten unsere Vorfahren bereits vor Jahrhunderten. Archäologische Funde haben bewiesen, dass beispielsweise Holz in Skandinavien erhitzt wurde, bevor man daraus Schiffe oder Häuser baute. Genauer erforscht wurde das Ganze seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Und die industrielle thermische Modifikation von Holz begann erst vor wenigen Jahrzehnten, hat sich aber inzwischen mehr als bewährt.

2. Was passiert bei der Wärmebehandlung?

So läuft die thermische Behandlung von Hölzern ab:

  1. Dem Holz wird der Sauerstoff entzogen, damit es während des Prozesses nicht anfängt zu brennen.
  2. Im nächsten Schritt wird die Temperatur erhöht, bis sie einen Wert zwischen 100 und 250 Grad Celsius erreicht. In dieser Umgebung wird das Holz getrocknet, was bis zu zwei Tage dauern kann.
  3. Anschließend wird Wasserdampf hinzugefügt und das Holz für weitere Stunden der Hitze ausgesetzt.

Das Verfahren löst im Holz einen künstlichen Alterungsprozess aus: Cellulose und Lignin, beides Stoffe, die sich in den Zellwänden befinden, werden nach und nach abgebaut und zeitgleich werden auch die Harze aus dem Naturwerkstoff getrieben. Was übrig bleibt, sind organische Säuren. Diese senken den pH-Wert, während das Holz parallel dazu widerstandsfähiger und dauerhafter wird. Durch die Hitze werden außerdem Zuckermoleküle auskaramellisiert. Das hat zur Folge, dass das Holz einen dunkleren Farbton annimmt. Auf die Maserung und die Struktur hat dieser Vorgang aber keinerlei Auswirkungen.

3. Was macht Thermohölzer so besonders?

Durch die Wärmebehandlung nehmen Beständigkeit und Härte des Holzes deutlich zu. Ja nach Holzart kann mittels thermischer Modifikation eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren erreicht werden. Damit fallen Thermohölzer in die Dauerhaftigkeitsklassen 1 und 2. Über die Witterungsbeständigkeit und Dimensionsstabilität hinaus sind thermisch behandelte Hölzer mit allen Eigenschaften ausgestattet, die es braucht, um sich als Holz Terrassendiele im Außenbereich zu bewähren:

  • Hohe Resistenz gegenüber Pilzen, Insekten und Mikroorganismen
  • Bis zu 90 Prozent weniger Quellen und Schwinden
  • Geringe Ausbildung von Rissen – zur Freude aller Barfußfreunde!
  • Niedrige Wärmeleitfähigkeit, hoher Isolationswert
  • Thermoholz kann gesägt, geschraubt und gebohrt werden, ohne dass es Auswirkungen auf das Material hat
  • Kein spürbares Aufheizen bei Sonnenschein
  • Sehr niedrige Holzfeuchte, nimmt kaum Wasser auf
  • Ansprechende Farbgebung in Brauntönen, die von Schokolade bis Karamell reichen inklusive seidenglänzender Oberfläche
  • Frei von Harzgallen
  • Wärmebehandlung ist frei von chemischen Zusätzen
  • Nachhaltiger und preisgünstiger als tropische Hölzer

4. Welche Holzarten können wärmebehandelt werden?

Im Prinzip können alle Holzarten thermisch modifiziert werden. Es ergibt jedoch am meisten Sinn bei den Holzarten, die sich ansonsten nur für den Innenbereich eignen würden. Da die Wärmebehandlung sowohl Witterungsbeständigkeit als auch Dauerhaftigkeit maßgeblich erhöht, nehmen sie es mit edlen Tropenhölzern locker auf: Thermohölzer sind hochwertig, preisattraktiv, ökologisch und wunderschön.

Thermoesche

Wird das Holz der Esche thermisch behandelt, entsteht ein sehr langlebiges und stabiles Material. Dank seiner hohen Wetter- und Fäulnisbeständigkeit kann die Thermoesche auch an Orten eingesetzt werden, an denen die Luftfeuchtigkeit häufig schwankt und sich die klimatischen Bedingungen ständig ändern. Esche zeichnet sich sowohl unbehandelt als auch behandelt durch ihre elegante Optik aus.

Thermobuche

Während die unbehandelte Buche in die Dauerhaftigkeitsklassen 4 bis 5 eingestuft wird, schafft es Thermobuche ohne Probleme in die erste bis zweite Klasse. Damit steht einem Einsatz im Außenbereich nichts mehr im Wege. Weitere Vorteile des Holzes: Es splittert und verzieht nicht. Optisch überzeugt Thermobuche mit einem betörenden rötlich-braunen Farbton.

Thermokiefer

Kiefer gehört zu den Weichhölzern. Im Freien war das Holz des Nadelbaumes auch schon vor dem Durchbruch der Wärmebehandlung zu finden, die Kesseldruckimprägnierung hat es möglich gemacht. Doch thermisch modifiziert ist Kiefer noch stabiler und langlebiger – sowohl an der Oberfläche als auch im Holzinneren. Thermokiefer lässt sich leicht und schnell verarbeiten und weist nur eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf.

Thermofichte

Mit Fichte verhält es sich ähnlich wie mit Kiefer. Das im unbehandelten Zustand weiche Holz hat im Freien besser nichts zu suchen. Während die Härte des Holzes durch die thermische Behandlung deutlich zunimmt, reduziert sich das Quell- und Schwindverhalten spürbar. Auch austretende Harze sind passé. Thermofichte landet damit in der Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2.

5. Wie werden Thermohölzer verarbeitet?

Die Wärmebehandlung hat fast nur positive Auswirkungen auf das Holz. Fast. Wir möchten Ihnen nicht vorenthalten, dass Thermohölzer spröder sind als ihre unbehandelten Pendants. Bei der Verarbeitung ist deshalb ein wenig Sorgfalt angebracht.

Schrauben

Verwenden Sie Schrauben aus Edelstahl oder unsichtbare Befestigungsclips. Im Falle von Schrauben empfehlen wir Ihnen, die Löcher vorzubohren, damit keine Risse oder Splitter entstehen. Ist dies doch der Fall, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung: Thermohölzer arbeiten in der Regel nicht so viel, sodass sich die Risse im Laufe der Zeit nicht weiter vergrößern sollten.

Weiterverarbeitung

Vielleicht werden Sie es selbst bemerken: Thermoholz lässt sich leichter sägen, fräsen, schleifen und verleimen als „normales“ Holz. Einzig beim Hobeln braucht es ein wenig mehr Kompressionsdruck.

Farbe

Falls Sie gehofft haben, dass Thermohölzer nicht vergrauen, müssen wir Sie leider enttäuschen. Wie alle anderen Holz Terrassendielen bildet sich früher oder später eine Patina. Diesen Prozess können Sie aber mit einer regelmäßigen Oberflächenbehandlung mit Holzpflege-Öl verlangsamen. Nicht nur bleibt dadurch der Farbton länger erhalten, sondern es schützt zudem vor Verschmutzungen und der Bildung von Rissen.

6. Was muss bei der Entsorgung von Thermohölzern beachtet werden?

Bei der thermischen Modifikation kommt keine Chemie zum Einsatz. Terrassendielen aus Thermoholz sind also genauso natürlich und unbedenklich wie Dielen aus unbehandelten Hölzern. Nach Ablauf der Lebensdauer kann thermisch modifiziertes Holz auf einer ganz normalen Deponie entsorgt oder in einer entsprechenden Anlage recycelt werden.

7. Fazit: Thermohölzer – sehr gut für Ihr Vorhaben geeignet

Wir sagen Daumen hoch! Thermohölzer sind ideal für den Einsatz auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten geeignet. Anders als unbehandeltes Holz kommt wärmebehandeltes Holz mit Feuchtigkeit und Trockenheit zurecht, trotzt Fäulnis, Schimmel, Pilzen und Bakterien und bleibt selbst bei Wind und Wetter formstabil. Selbst Bohrlöcher oder Schnittstellen können der Widerstandsfähigkeit von Thermohölzern nichts anhaben, denn die Wärmebehandlung stärkt das Material nicht nur oberflächlich, sondern auch von innen. Da keinerlei Chemikalien bei der Holzveredelung eingesetzt werden, sind Terrassendielen aus Thermoholz absolute Naturprodukte, die sich auch entsprechend entsorgen oder recyceln lassen. Last, but not least und einer der wichtigsten Gründe: Im Gegensatz zu Tropenhölzern ist die Ökobilanz von Thermoholz viel, viel besser, denn die langen Transportwege über Land und Wasser entfallen. Das schlägt sich auch in einem niedrigeren Preis nieder.